Leserbrief des Ring Europäischer Frauen im Februar 2016

Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt

Am 7. April 2011 verabschiedete das Ministerkomitee des Europarates das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt ("Istanbulkonvention") , das bereits wenige Wochen später von Deutschland unterzeichnet wurde. Mit der Ratifizierung durch zehn Mitgliedsstaaten des Europarats - darunter Frankreich, Italien, Spanien und die Türkei - trat die Übereinkunft am 1. August 2014 in Kraft.

Gerade angesichts der jüngsten Ereignisse in Köln und anderen Städten fordert der Ring Europäischer Frauen e. V. den Deutschen Bundestag dazu auf, die Istanbulkonvention umgehend zu ratifizieren und so ein Zeichen dafür zu setzen, dass in Deutschland Gewalt gegen Frauen geächtet wird. Gleichzeitig muss geprüft werden, welche konkreten Maßnahmen zur Umsetzung der Übereinkunft seitens des Bundestags und der Ministerien zu treffen sind. Dazu gehört in besonderem Maße auch die massive Verstärkung der Bundespolizei zur Gewährleistung der Sicherheit an Bahnhöfen und in Bahnen.

"Die uneingeschränkte Aufrechterhaltung der von den Frauen in Jahrzehnten erkämpften Werte ist unverzichtbar", so Daniela Topp-Burghardt, Vorsitzende des Rings Europäischer Frauen e. V. und Trägerin des "Preis Frauen Europas 2013". "Es kann nicht hingenommen werden, wenn Männer, gleich welcher Herkunft und Religion, in Frauen minderwertige Menschen sehen. Wer demokratische Grundrechte wie Freiheit, Sicherheit und sexuelle Selbstbestimmung anderer verletzt, ist mit der ganzen Härte des Gesetzes zu bestrafen. Die Herkunft aus einer Gesellschaft, in der Gewalt gegen Frauen üblich ist, kann kein Strafminderungsgrund sein."



Für den Ring Europäischer Frauen e.V.
Daniela Topp-Burghardt
Trägerin des "Preis Frauen Europas 2013"





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