Lissabon

Die Vorsitzende Daniela Topp-Burghardt dankt Elza Pais für den herzlichen Empfang und das gute Gespräch

Die Damen des Ring Europäischer Frauen im Parlamentsgebäude, dem Palast St. Bento

Im Parlamentsgebäude: Portugal feiert 40 Jahre Demokratie

Blick über Lissabon

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Vom 19. - 22. Juni 2014 führte die traditionelle kulturpolitische Bildungsreise des Ring Europäischer Frauen in die Hauptstadt des südwestlichsten EU-Mitgliedslands, Lissabon.

Die Lage Portugals am Atlantischen Ozean ließ es im 16. Jahrhundert durch die Entdeckung des Seewegs nach Indien, den nachfolgenden Handel und die Gründungen von Kolonien und die Goldvorkommen in Brasilien zur Weltmacht aufsteigen. Noch heute profitiert Lissabon wirtschaftlich durch die Hochseeschifffahrt und den Tourismus von der Nähe zum Ozean und seiner Lage an der Tejomündung. Nach jahrzehntelanger Diktatur unter Salazar und der Demokratisierung nach der "Nelkenrevolution" von 1974 trat Portugal 1986 der EU bei.

Der Ring Europäischer Frauen hatte im Parlament mit der Abgeordneten und Vorsitzenden des Unterausschusses für Gleichstellung, Elza Pais, ein ausführliches Gespräch über die gesellschaftliche und politische Stellung der Frauen in Portugal.
Frau Pais hob die Erfolge bezüglich der Besserstellung von Frauen und Familien hervor, insbesondere bei den Themen: Gegen Gewalt gegen Frauen, Menschenhandel und Gleichstellung. Die Frauenquote im nationalen und in den kommunalen Parlamenten liegt inzwischen bei durchschnittlich 30%. Elternzeit und Kindergeld entlasten die Familien. Das Ziel die, wie im übrigen Europa, zu niedrige Geburtenrate zu erhöhen wurde seit der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht mehr erreicht. Die Sparmaßnahmen des öffentlichen Sektors erlauben nur noch den ärmsten Familien ein Kindergeld zu zahlen.

Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern fällt in Portugal mit 8% gegenüber Deutschland mit 23% eher gering aus. Der Grund dafür ist aber der Tatsache geschuldet, dass in Portugal das Lohnniveau sowohl für Frauen als auch für Männer durchschnittlich gering ist. Die Familien sind auf das Einkommen der Frauen angewiesen. Die Frauen sind deshalb fast alle vollzeitig erwerbstätig. Doppelbelastung durch Beruf und Familienarbeit reduziert die Karrierechancen der Frauen. Die Konsequenz, so Elza Pais, ist eine nun sinkende Geburtenrate.

Ein weiteres gravierendes Probleme ist die mit 36 % sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit. Der Ring Europäischer Frauen wünschte Frau Pais viel Erfolg und Durchsetzungskraft bei der Umsetzung ihrer frauenpolitischen Ziele und dankte ihr für den sehr herzlichen Empfang. Im Anschluss wurden die Damen durch das Parlamentsgebäude geführt.

Das umfangreiche Kulturprogramm führte die Teilnehmerinnen in Lissabon zur ältesten Kirche der Stadt, Sé Patriarcal, Sao Vicente, zur Basílika da Estrela, und zur Klosteranlage S. Jéronimo im berühmten Belém und bei Fahrten in das Umland Lissabons zu dem majestätische Klosterpalast von Mafra und dem Nationalpalast von Sintra.

Eine erfolgreiche Reise mit historischen, gesellschaftpolitischen und wirtschaftlichen Aspekten.

Flagge Portugal
Portugal

Die Gruppe vor dem Klosterpalast in Mafra

Berühmte portugiesische "Azulejos"-Kacheln begleiten die Gruppe vielerorts

Klosteranlage Jerónimos in Belém

Gespräche beim Abschlussessen

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